Am Anfang war das Datenleck. Im November vorigen Jahres warnten AHS-Direktoren vor mangelnder Geheimhaltung bei den Beispielen für die Zentralmatura. Inhaltlich wurden ein Deutschmaturathema mit deutlichem Blut-und-Boden-Bezug und die Missachtung der Literatur gerügt. Ministerin Gabriele Heinisch-Hosek feuerte daraufhin die Direktoren des federführenden Bundesinstituts für Bildungsforschung (Bifie).

Dann kam die Fünferorgie. Anfang Jänner erhielten bei einer Probematura in Mathematik 28 Prozent der Schüler ein Nicht genügend. Der federführende Experte meinte, das müssten die Schüler eigentlich können, er sprach sich für eine gesenkte Lösungsquote aus, sodass maximal ein Viertel Fünfer pro Klasse bleibt. Der Sprecher der AHS-Direktoren wiederum blieb gelassen: "18-Jährige sind manchmal schon sehr cool. Bevor sie anfangen, Stress zu kriegen, vergeht oft viel Zeit. Deshalb fallen dann die Maturaergebnisse immer viel besser aus, weil die Schüler doch irgendwann den Ernst der Lage erkennen." Coole Pädagogik.

Jetzt können die Schüler die Vorwissenschaftlichen Arbeiten in der Maturaklasse nicht hochladen. Serverüberlastung. Die Ministerin tauscht die Projektleitung der beauftragten Firma aus. Man könne die Arbeit auch ausgedruckt abgeben.

Schülerinnen und Schüler, bleibt cool! Bis zur Zentralmatura im Frühsommer wird sicher alles gut! (Hans Rauscher, DER STANDARD, 13.2.2015)