Michael Krammer mit mit Hot den Mobilfunkmarkt auf.

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Seit Jänner mischt der Diskonter Hot den Mobilfunkmarkt regelrecht auf. Kampftarife ohne zusätzliche Gebühren sowie eine kostenlose Servicehotline haben bereits hunderttausende Kunden überzeugt. Wie viele Kunden man bisher gewinnen konnte, will Firmen-Gründer Michael Krammer kommende Woche in Rahmen einer Pressekonferenz verraten. Auch die Präsentation eines LTE-Angebotes wird erwartet.

"Wenn wir eine Million Kunden oder mehr haben"

Hot boomt aber derart, dass Krammer in einem Interview mit "Trending Topics" bereits laut über den Aufbau eines eigenen Netzes nachdenkt. Die Pläne könnten spruchreif werden, "wenn wir bei der nächsten Frequenzversteigerung eine Million Kunden oder mehr haben", sagte er.

Die Überlegung: Sein Unternehmen Ventocom, die Mutterfirma von Hot, "kauft Frequenzen, nimmt Lizenzen und baut das Netz in einem Kerngebiet auf, und im Rest des Landes hat man National Roaming". Den Ausbau des Netzes könnte aus dem Cashflow finanziert werden.

Keine billige Angelegenheit

Ein weiteres Mobilfunknetz in Österreich aufzubauen ist allerdings keine billige Angelegenheit. Allein die Kosten für die notwendigen Mobilfunkfrequenzen sind beachtlich. 2013 hatte die Telekom Austria (A1) für Frequenzen 1,03 Mrd. Euro, T-Mobile um 654 Mio. Euro und Hutchison ("3") 330 Mio. Euro auf den Tisch gelegt.

2022

Derzeit nutzt Hot als virtueller Mobilfunker das Netz von T-Mobile – zu sehr günstigen Konditionen. Die Miete könnte allerdings ab 2022 steigen, da dann Wettbewerbsauflagen der EU hinfällig werden. Die Kommission hatte die Übernahmen von Krammers ehemaligen Mobilfunker Orange nur genehmigt, wenn der Käufer "3" sein Netz für weitere Anbieter öffnet. Die beiden anderen Player A1 und T-Mobile zogen nach, damit ihnen dieses Geschäft nicht durch die Lappen geht. (sum, 13.10. 2015)