Peking – Erstmals seit der sowjetischen Mission Luna-24 im Jahr 1976 soll wieder Gestein vom Mond zur Erde gebracht werden: Noch in diesem Jahr soll dafür eine unbemannte Mondlandung durchgeführt werden, als Starttermin wird bislang der November genannt. Dieses Mal wird es jedoch eine neue Raumfahrtmacht sein, die die Mission durchführt: China.

Das große Steinesammeln

Der Mondlander Chang'e 5 soll am vulkanischen Bergmassiv Mons Rümker aufsetzen, berichtete Liu Jizhong von Chinas Mondprogramm auf einer Konferenz in Peking. Die im Durchmesser 70 Kilometer große Region wurde nach dem deutschen Astronom Karl Rümker (1788-1862) benannt.

Es wäre das erste Mal, dass ein chinesisches Raumschiff nach einer Mondlandung mit Mondgestein zur Erde zurückkehrt. Während beim Flug der Luna-24-Mondsonde nur 170 Gramm eingesammelt worden waren, hatten die Apollo-Flüge der USA zwischen 1969 und 1972 mehr als 360 Kilogramm Mondgestein zur Erde gebracht.

Stufenplan für weitere Missionen

Im nächsten Jahr will China zudem die erste Landung auf der dunklen Seite des Mondes versuchen. Dafür kommt Chang'e 4 zum Einsatz, ein bisher nicht benutztes Ersatzraumschiff für Chang'e 3, das 2013 die erste unbemannte Mondlandung Chinas unternommen hatte.

Und die Pläne gehen weiter, denn auch eine bemannte Mondlandung steht auf dem ehrgeizigen Programm. Sie soll in etwa 15 bis 20 Jahren stattfinden. Es werde "nicht lange dauern", bis das Projekt die offizielle Genehmigung und Finanzierung erhält, berichtete Yang Liwei, Chinas erster Astronaut und Vizedirektor des bemannten Raumfahrtprogramms, ohne jedoch einen Termin zu nennen. (APA, red, 7. 6. 2017)