Innsbruck/Wien – Die Politik seiner Parteifreunde im Bund in Sachen Untersuchungsausschüsse löst bei Tirols Landeshauptmannstellvertreter und SPÖ-Landesparteichef Georg Dornauer offenbar Kopfschütteln aus. "Anstatt sich nur in sinnlosen U-Ausschüssen an der ÖVP abzuarbeiten, sollte die SPÖ Perspektiven für die Menschen aufzeigen", richtete Dornauer in der "Tiroler Tageszeitung" vom Montag aus.

Die Bundespartei sollte sich "darauf konzentrieren, den Österreichern eine politische Alternative aufzuzeigen." Mit ihrer U-Ausschuss-Politik sah er die Bundes-SPÖ hingegen "einmal mehr dem Kickl (FPÖ-Chef, Anm.) und seiner Truppe in die Karten spielen."

Tiroler Landeshauptmannstellvertreter Georg Dornauer im schwarzen Anzug mit lila Krawatte vor Rednerpult.
Nach der Nationalratswahl 2024 favorisiert Tirols Landeshauptmannstellvertreter Dornauer eine Koalition zwischen der ÖVP und SPÖ.
APA/ERWIN SCHERIAU

Im kommenden Jahr werden gleich zwei neue Untersuchungsausschüsse das Parlament beschäftigen. SPÖ und FPÖ wollen in einem Ausschuss Förderungen durch die Covid-Finanzierungsagentur Cofag beleuchten und haben dabei vor allem Unternehmer Siegfried Wolf und Investor René Benko im Visier. Die ÖVP initiierte wiederum einen eigenen "Rot-Blauen-Machtmissbrauch-Untersuchungsausschuss".

Dornauer regiert in Tirol als Juniorpartner mit der ÖVP. Für die Bundesebene machte er in der Vergangenheit nie einen Hehl daraus, nach der kommenden Nationalratswahl ebenfalls eine Koalition mit der Volkspartei zu favorisieren beziehungsweise sich zu wünschen. (APA, 4.12.2023)