Josef Muchitsch
Im Juni applaudierte Muchitsch (links) Andreas Babler, jetzt richtet er Wünsche für eine Kurskorrektur aus.
APA/ROLAND SCHLAGER

Wien – SPÖ-Sozialsprecher und FSG-Vorsitzender Josef Muchitsch hat sich für eine Korrektur des Markenprofils seiner Partei sowie des Parteivorsitzenden Andreas Babler ausgesprochen. "Es ist Babler gelungen, die linke Hälfte zu binden. Aber mit ihr ist das große Ziel nicht zu schaffen", sagte er gegenüber der "Kleinen Zeitung". Die Partei bemühe sich bereits um eine wirtschaftsaffinere Positionierung Bablers. Denn: "Der Andi darf nicht als Schreckgespenst der Wirtschaft dastehen".

Die Forderung nach Vermögenssteuern dürfe außerdem nicht zu einer unüberwindbaren Hürde aufgebaut werden, schließlich würde man das "mit keiner anderen Partei zusammenkriegen." Stattdessen solle man sich auf die Besteuerung der Zuwächse zum bestehenden Vermögen beschränken. Richtig positioniert habe sich Babler bei der Migrationsfrage. Asylwerber sollten bis zur Klärung der Schutzwürdigkeit arbeiten dürfen, forderte Muchitsch.

Das Ziel sei, dass nach der Wahl rechnerisch keine Regierungskonstellation an der SPÖ vorbeigehen könne, so Muchitsch. Verbesserungspotenzial sieht er auch bei der Kampagnenfähigkeit der SPÖ. "Wir sollten nicht dauernd über Kickl und die ÖVP reden, sondern darüber, was die SPÖ in einer Regierung umsetzen will, vor allem in den Kompetenzfeldern der Gesundheit und der Sozialpolitik." Stattdessen schicke die Partei unkoordiniert Luftballons wie die Abschaffung der Matura in den Themenhimmel, zitiert die "Kleine Zeitung" den Gewerkschafter. (APA, red, 13.2.2024)