Babler, Dornauer, SPÖ
"Der Bundesparteivorsitzende konzentriert sich derzeit auf die programmatische Parteiarbeit nach innen. Ich hoffe, seine Strategie geht auf", befindet Dornauer.
APA/EXPA/ERICH SPIESS

Wien – Nach dem roten Sozialsprecher und FSG-Vorsitzenden Josef Muchitsch grenzt sich auch Tirols SP-Chef Georg Dornauer teilweise vom inhaltlichen Kurs von SPÖ-Chef Andreas Babler ab. Dornauer unterstützt nicht nur die vom burgenländischen Landesparteichef Hans Peter Doskozil aufgebrachte Asylobergrenze, sondern geht sogar noch einen Schritt weiter: "Mit mir kann man sogar diskutieren, ob die Asylobergrenze für die kommenden Jahre nicht null sein sollte in Österreich."

Geht es nach Dornauer soll die SPÖ "in Richtung pragmatische Mitte rücken, hin zu den Lebensrealitäten". Auch Muchitsch hatte sich jüngst für eine Korrektur des Markenprofils seiner Partei sowie des Parteivorsitzenden ausgesprochen. Babler sei es gelungen, die linke Hälfte zu binden, Muchitsch wünscht sich aber eine wirtschaftsaffinere Positionierung.

"Zu viel Abgehobenheit"

Gefragt, ob es ein Fehler sei, dass Babler die derzeitige ÖVP als potenziellen Koalitionspartner ausschließe, meint Dornauer: "Der Bundesparteivorsitzende konzentriert sich derzeit auf die programmatische Parteiarbeit nach innen. Ich hoffe, seine Strategie geht auf."

Insgesamt wünscht sich Dornauer eine Kurskorrektur seiner Partei: "Wir müssen vernünftige Politik für vernünftige Menschen machen. Fortschritt sichern, aber die Menschen dabei mitnehmen." Das habe die SPÖ in den vergangenen zwei Dekaden partiell verabsäumt "und zu viel Abgehobenheit an den Tag gelegt", so Dornauer: "Da könnte ich jetzt mit der Gendersternchendebatte beginnen ... Und für all das sind in der Partei aktuell sehr laute Stimmen mitverantwortlich."

"Wichtiger als nach innen recht zu haben, ist, von außen recht zu bekommen", betonte Dornauer: "Eine Sternchendebatte da draußen zu erklären und dann gewählt zu werden, das soll mir einer zeigen, wie das geht." (APA, 23.2.2024)